Zunehmend häufiger müssen Lehrkräfte beobachten, dass Schülerinnen und Schüler mit
psychischen Problemen zu kämpfen haben. Die Ursachen dafür sind sicherlich vielfältig und nicht
immer liegen sie im schulischen Einflussbereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Jugendlichen
zu stärken und ihre Resilienzfähigkeit zu erhöhen, das heißt, sie bei der Entwicklung ihrer
psychischen Widerstandskraft zu unterstützen, sodass sie schwierige Lebenssituationen besser
bewältigen können. Einen Beitrag dazu leisteten zwei Thementage, die im Rahmen eines Projekts
zur Entwicklung von Alltagskompetenzen stattfanden und die von einer Arbeitsgruppe von
Lehrkräften, der „StiL-Gruppe“ des Reichsstadt-Gymnasiums, organisiert und ausgearbeitet
wurden. StiL steht für „Stark ins Leben“ und beschreibt die Zielsetzung der Arbeitsgruppe, die
vielfältige Projekte organisiert, die über den eigentlichen Schulstoff hinausgehen und Jugendliche
in ihren Lebenskompetenzen stärken sollen.
Die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe beschäftigten sich daher am 20. und 21. Juni
2024 mit den Ursachen und Erscheinungsformen von Stress. Thematisiert wurde, wie sich Stress
körperlich und psychisch auswirkt. Darüber hinaus ging es insbesondere darum, den Jugendlichen
zu vermitteln, wie man mit stressigen Situationen umgehen kann. Eine Mischung aus Theorie und
praktischen Übungen sorgte dabei für Abwechslung. Grundlage für die Unterrichtseinheiten war
ein Leitfaden zur Resilienz und Stresskompetenz, der von der Akademie
„SCHULEWIRTSCHAFT“ in Lehrerfortbildungen zur Verfügung gestellt worden war.
Unterstützt und vertieft wurde die Arbeit am Donnerstag durch Frau Amelei Krüger, die den
Jugendlichen in einem Workshop als Psychologin und Coach Hintergrundwissen zum Thema
vermittelte und praktische Übungen an die Hand gab, die leicht in den Alltag zu integrieren sind.
Neben Körperübungen aus dem QiGong wurden Atemübungen und eine Klopfübung nach Dr.
Bohne vorgestellt und ausprobiert, die helfen können, Stress zu regulieren oder abzubauen.
Am Freitag stand zudem ein Vortrag der Kinder- und Jugend-Psychotherapeutin Frau Caroline
Kettner auf dem Programm, die auf die Funktion von Emotionen und die Wurzeln emotionaler
Probleme einging, die dazu führen können, verschiedene psychische Störungen zu entwickeln.
Auch bei ihr erhielten die Jugendlichen Anregungen, wie sie auf sich selbst und ihre Seele achten
können, um psychisch gesund zu bleiben.
Am Ende der zwei Tage nahmen die Schülerinnen und Schüler neben einem geschärften
Bewusstsein für Stress auch ein ganzes Bündel an verschiedenen Methoden mit, die sie anwenden
können, um mit Belastungssituationen in Zukunft hoffentlich besser umgehen zu können.