lautet der Titel des an der Rothenburger Realschule im Jahr 2019 entstandenen Dokumentarfilms, den Kerstin Schmidt und  Marion Fresz den 9. Klassen im Evangelischen Religionsunterricht zeigten.

Der Filmtitel gibt den Ausruf eines jüdischen Mädchens wieder, welches anwesend war, als der jüdische Betsaal in der Herrengasse am 22.10.1938 durch Rothenburger Jugendliche und mehrere erwachsene Bürger der Stadt gewaltsam gestürmt und geplündert wurde. Bereits gut zwei Wochen vor der Reichspogromnacht brüstete sich Rothenburg am 24.10.1938 im Fränkischen Anzeiger damit, alle Juden vertrieben zu haben und nun endlich „judenfrei“ zu sein.

Der Film enthält zwar eine Fülle von schönen Erinnerungen von Rothenburger Bürgerinnen und Bürger an ihre jüdischen Nachbarn, aber es überwiegen doch die Schilderungen der erschütternden Ereignisse, die der um sich greifende Antisemitismus befeuerte. Rothenburger Zeitzeugen erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend und schildern, wie sie es erlebt haben, dass sich die Situation der 29 Juden, die im Jahr 1937 noch in Rothenburg wohnten, mehr und mehr zuspitzte, weil z.B. niemand mehr mit ihnen Handel treiben oder überhaupt verkehren durfte. Dem Zuschauer wird vor Augen geführt, wie die Zeitzeugen durch die Schule und das dort verwendete Unterrichtsmaterial systematisch dazu angeleitet wurden, Juden zu hassen.

Im Anschluss an die Filmvorführung gab es im Klassenzimmer die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Referenten oder man konnte sich auch schriftlich zu dem Film äußern. Ein paar dieser Äußerungen:

Guter Film. Ich finde es wichtig, dass die Geschichte weitererzählt wird, denn so etwas darf nicht wieder passieren und die derzeitige Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu. Bitte führen Sie das weiter und vielen Dank für den Vortrag und dass Sie unsere Schule besucht haben. Das ist echt wichtig.

Wir fanden den Film sehr eindrucksvoll, vor allem, weil man im Alltag nicht so wirklich darüber nachdenkt, was hier in Rothenburg alles passiert ist, auch an sehr bekannten Orten, an denen wir täglich vorbei kommen und gar nicht wussten, was dort alles vor sich ging.

Der Film war sehr interessant. Ich finde es sehr gut, dass jemand mal nachfragt bei Leuten, wie es damals in unserer Heimat war. Danke

Mich hat erschreckt, dass die Klasse damals aufgerufen wurde, die Besitztümer der Juden zu zerstören. Und so schon die Jüngsten gegen die Juden aufgebracht wurden.

 

Dr. Barbara Steinke